Lampaul Plouarzel
25.06. - 27.06.2010
Freitagmorgen brechen wir zeitig auf. Wir wollen ins ca. 160 km entfernte Lampaul-Plouarzel. Dort wollen wir das ganze Wochenende verbringen und erst Montag weiterfahren.
Unterwegs füllen wir unsere Vorräte noch einmal auf
Der Stellplatz liegt sehr schön terrassenförmig in den Dünen mit Blick über das Meer. Er ist sehr gut ausgerüstet. Neben dem Stellplatz liegen Felder auf denen die Algenfischer ihre Beute zum Trocknen auslegen. Aus einer Tonne werden 3 – 5 kg von der Pharmaindustrie verwertbares Produkt. Die Algen werden mit Schiffen und riesigen Kränen geerntet.
Wir stehen sehr schön in den Dünen und können auch das Meer sehen
Einfach herrlich
Hier kann man die terrassenförmige Struktur des Platzes gut erkennen
Strand ist sehr schön
Die Ver- und Entsorgung
Ein Algenfischerboot
Die Felder zum Trocknen der Algen
Der Strand ist wunderschön. Leider dürfen hier keine Hunde an den Strand. Hier lernen wir auch Egon kennen. Einen Deutschen, der schon viele gesundheitliche Schläge wegstecken musste, dabei aber
nie seinen Humor verloren hat. Er ist Buchautor und Alleinunterhalter. Jedes mal, wenn er vorbei kommt, gibt es eine Ladung Witze. Er erzählt uns auch dass er hier riesige Muscheln gefunden hat. Die
zeigt er uns auch. Er erklärt uns wo wir sie finden können. Dafür darf er Sonntag bei uns das Spiel England – Deutschland gucken.
Da das Kochen ohne Strom mit der Paella Pfanne letztens so gut geklappt hat wollen wir heute Reibekuchen machen. Das erfordert natürlich das Reiben der Kartoffeln von Hand. All zu lange kann ich das
nicht machen. Ein Ratscher in den Zeigefinger verhindert das Weitermachen. Herbert springt für mich ein und Jutta und er reiben zu Ende. Ich mache derweil schon mal die Würzung fertig. Dann alles gut
vermischt und ab in die Pfanne. Doch um die Reibekuchen zu bräunen muss ich die Pfanne auf volle Leistung stellen. Das ist dem Wechselrichter nach kurzer Zeit dann doch zu viel und er fängt an zu
pfeifen. Also müssen doch unsere normalen Pfannen ran. Wir backen die Reibekuchen bei Jutta im Wohmo fertig. Der Aufwand hat sich gelohnt. Sie sind super lecker und wir werden alle gut satt.
Hier werden Kartoffel gerieben
Herbert hat übernommen
Hier brutzeln die ersten Reibekuchen
Nachdem wir, wegen des pfeifenden Wechselrichters, auf Gas und Pfanne umgestiegen sind können wir die fertigen Reibekuchen endlich servieren
Gegen 21:45 Uhr beginnt der Sonnenuntergang. Wir gehen runter an den Strand und genießen ihn. Zwischendurch stellen wir unsere Kameras auf Selbstauslöser. So sind wir auch mal alle vier auf Bildern zu sehen. Gegen 22:25 versinkt die Sonne im Meer. Als wir zu den Wohmos zurückgehen steht auf der anderen Seite bereits ein gigantischer Vollmond am Himmel.
Gegen 21:40 Uhr
Im Licht der Abenddämmerung kann man auch die 7 km entfernte Insel Ile de `Quessant mit der Hauptstadt Lampaul erkennen, rechts den Leuchtturm
Manni der Strandläufer
Letzte Einstellungen zum Selbstauslösen
Beleuchtet von der untergehenden Sonne
Und wieder neigt sich ein wunderschöner Urlaubstag dem Ende entgegen
Eben im Westen noch Sonnenuntergang, jetzt im Osten Vollmond
Am nächsten Tag machen wir einen Spaziergang in den Ort. Wir kommen an den Algenfeldern vorbei. Die Leute sind mit dem Wenden der Algen beschäftigt. Die Hitze macht sich überall bemerkbar. Im ganzen Ort ist Dünensand verstreut. Im örtlichen Supermarkt kaufen wir, mangels Gehacktem, Bratwurst. Wir wollen Nudeln Bolognese kochen. Auf dem Rückweg haben wir herrliche Ausblicke auf den Atlantik. Wie so oft mit Manni, er führt uns an und prompt kommen wir durch unwegsames Gelände, aber trotzdem wieder zum Stellplatz.
Mit Mistgabeln werden die Algen gewendet
Blick über den Hafen
Mairie das....
...Rathaus
Die Kirche
Im örtlichen Mini Markt, nicht zum waschen gedacht.... Persil ist Petersilie
Die Männer tragen es langsam mit Fassung dass sie vor jedem Supermarkt auf uns warten müssen. Nur Wilko freut sich jedesmal wie Bolle wenn wir wieder auftauchen
Auf dem Rückweg haben wir herrliche Aussichten
Durch diese Wildnis hat Manni uns gescheucht
Aber der Stellplatz ist schon zu sehen
Noch ein bisschen bergab
...und noch ein Blick über die im Hafen "gestrandeten" Boote
und wir sind am Ziel
Jutta und ich machen uns auf den Weg die großen Muscheln zu suchen. Wir gehen an die Stelle die uns nach der Erklärung von Egon als die richtige erscheint. Wir klettern über Steine und durch Algen.
Es ist sauglatt. Muscheln gibt es genug, aber nur kleine. Von großen keine Spur. Enttäuscht gehen wir zurück. Jetzt ist erst mal Füße baden angesagt. Manni stellt uns einen Eimer Wasser zur Verfügung
aber darin werden unsere Beine gekocht. So steuert Herbert auch noch kaltes Wasser bei. Als wir gerade wieder sauber sind kommt Egon vorbei. Ich frage ihn in welchem Geschäft er die Muscheln gekauft
hat. Das gleiche Problem wie wir hatten auch andere deutsche Urlauber. Sie haben auch nichts gefunden. Egon erklärt sich bereit mit uns zu kommen. Er will ja auch nicht die Fußballübertragung
gefährden…
Und siehe da, er führt uns an eine ganz andere Stelle als die, die wir für richtig befunden hatten. Und genau so ergeht es den anderen Deutschen. Die waren noch wo anders suchen. Über riesige
Felsbrocken geht es hinunter an den Strand. Und hier liegen sie, wie gesät. Einfach fantastisch.
Das ist Juttas Ausbeute
Und das ist meine
Wilko bewacht unsere Muscheln von "seiner" Düne aus
Den Sonntag faulenzen wir, allerdings nicht alle. Jutta und ich bügeln unsere Wäsche. Das klappt wieder sehr gut mit dem Wechselrichter.
Zwischendurch kommt Egon wieder mit einer Ladung Witze vorbei.
Egon in Action
Nachmittags ist dann Fußball angesagt. Das Spiel beginnt um 16 Uhr. Egon kommt in freudiger Erwartung. Kurz vorher mache ich den Fernseher an, doch oh Schreck, es gibt nur Klötzchenfernsehen. Ich parke die Antenne und fahre sie neu aus. Doch das Bild ist grottenschlecht. So schauen wir, zur Erleichterung nicht nur von Egon, bei Herbert und Jutta Fernsehen. 4:1 für Deutschland. Tolles Ergebnis. Am frühen Abend haben wir wieder ein gutes Bild. Seltsam. Für den nächsten Tag empfiehlt uns Egon einen Stellplatz in Mesquer.
Relaxen nach dem 4:1 gegen Großbritanien
Dieses "Unschuldslamm" hatte uns am ersten Tag hier auf dem Stellplatz ein riesiges Loch unter dem Wohnmobil gebuddelt. Herbert hat es mit unserem Klappspaten wieder zugebuddelt. Wenn wir es gelassen hätten wären wir Gefahr gelaufen dass der Hinterreifen in dieses Loch abrutscht und wir hätten uns hier in dem Sand hoffnungslos festgefahren.